16. Juni 2005
Bremen

Prof. Dr. Wolfgang Arlt, Fachhochschule Stralsund
Freizeit- und Tourismusverhalten in Europa, Japan und China im Vergleich

 


 

 

 

 

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Freizeit und Tourismus in Japan

 

“The family holiday is not unknown, .. but in general such trips tend to be much shorter than .. in Europe. Two nights away is perhaps typical, and the father of the family will be itchy to get back to work.” (Hendry 1987, 165)

 

Tourismus ist als Freizeitaktivität in Japan ein Zeichen von Faulheit, von Im-Stich-Lassen der Kollegen, Freunde, Familie. Eine klare Trennung von Freizeit und Nicht-Freizeit gilt nur für junge, unverheiratete Menschen (v.a. Frauen).

 

 

Eine Notwendigkeit bzw. die Möglichkeit der "Erholung" ausserhalb der Bezugsgruppen ist undenkbar. Tourismus mit Mitgliedern der Bezugsgruppe, das Einkaufen von omiyage (souvenirs) mildert das Problem.
Selbstverwirklichung ist nur als
honne tief im Innern verborgen, vorstellbar. Tatemae, gruppenkonformes Verhalten, ist nach aussen zu zeigen.

“A feeling of guilt in seeking mere pleasure dies hard within a culture of hard work. .. And this axiom is fortified by people’s concern for, and attention to, others in close proximity, such as family, relatives, neighbours, and fellow workers.” (Kajiwara 1997, 169)

 

 

Bezahlte arbeitsfreie Tage werden in Arbeitsverhältnissen gewährt, im Durchschnitt 20 Tage/Jahr. Jedoch ist es sozial unvorstellbar, dieses Kontingent auszunutzen.

 

 tabjap.gif (TIJ 2004)

 

 

Rückbezug auf die heimische Welt ist notwendig, auch im Ausland wird die Heimat eigentlich nicht verlassen ("furosato away from home", Rea 2000).

 

 

 

Japaner reisen - im Gegensatz zum Augenschein! - vergleichsweise wenig, vor allem eventorientiert und kurz:

2002 reisten Japaner im Durchschnitt 2,1mal, blieben aber nur 1,8 Nächte.
Ergebnis: 3,9 Übernachtungen/Jahr/Person (TIJ 2004). Dieser Wert sinkt seit 1991 kontinuierlich (OECD 2002).
Im Vergleich liegen die Werte für Deutschland bei 1,6 und 10,4,
Ergebnis 17,1 Üb./Jahr/Person (GB: 16,1; Frankreich 15,8).

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Nur ca. 13% der Japaner unternehmen im Jahr eine Auslandsreise.
Dieser Wert ist seit 10 Jahren - abgesehen vom SARS-Jahr 2003 - in etwa stabil.

 

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